Wir melden uns zurück aus einer für uns gefühlt etwas längeren Pause. Die Veröffentlichung unserer Jahresabschlussfolge ist schon ein paar Tage her und liegt noch im vergangenen Jahr. Passend zu den Temperaturen da draußen, könnte man fast vermuten, dass wir uns jetzt so langsam aus dem „Winterschlaf“ berappeln und wieder durchstarten, aber dafür hat das neue Jahr für uns schon ein paar andere aktive Prozesse mit sich gebracht, die unsere Aufmerksamkeit brauchten. Darüber hinaus haben wir aber auch um den Jahreswechsel herum ein wenig versucht in die Achtsamkeit und Selbstführsorge zu finden und somit durften auch die weiteren Podcast- Projekte ein wenig ruhen. Umso mehr freuen wir uns jetzt darauf, die erste Folge im Jahr 2025 „in die Welt zubringen“ und mit euch zu teilen, was Anna uns berichtet hat. Ihr werdet vielleicht an der ein oder anderen Stelle heraushören können, dass wir diese Folge mit Anna bereits Anfang Dezember aufgenommen haben.

Anna ist Psychologin, systemische Therapeutin und bietet als Selbstständige unter anderem Naturtherapie in eigener Praxis an. In einem entspannten Gespräch durften wir mehr über Anna und ihre Arbeit erfahren.

Ben kannte Anna bereits aus einem anderen Kontext unserer Weiterbildung und als sie dann in einem unserer „Systemisches- Wohnzimmer- Treffen“ darüber berichtet hat, dass sie unter anderem systemische Naturtherapie anbietet war bei einigen schnell die Neugier geweckt und es war klar, mit Anna wollen wir gerne dazu ins Gespräch kommen und mehr erfahren.

Anna berichtet darüber, dass sie „ganz natürlich“ 🙂 ihren ursprünglichen Wunsch „schon immer gerne draußen in der Natur gewesen sein zu wollen“, in ihre Arbeit mit ihren KlientInnen integriert. Neben der ganz „klassischen systemischen Arbeit“ (was auch immer für jede/n von uns „klassisch“ bedeutet, denn darüber könnten wir wahrscheinlich eine ganz eigene, spannende Folge aufnehmen) bedeutet das für sie, dass sie Menschen in ihren Prozessen in und mit der Natur begleitet. Die Frage, die sich uns dabei unter anderem stellte war, „okay… und wie würdest Du beschreiben unterscheidet sich das z.B. von einem „walk and talk“, bei dem viele von uns in ihrer systemischen Arbeit mit KlientInnen vielleicht ja auch mal anbieten, das Setting zu verändern und bei einem Beratungsgespräch spazieren zu gehen?“

Anna selbst nimmt da gar nicht all zu viel Differenzierungen vor, wenngleich sie beschreibt, dass sie das was die Natur draußen zur Verfügung stellt, immer aktiv in die Beratung mit einbezieht. Sie erzählt, dass sie im Rahmen der Naturtherapie mit den KlientInnen draußen z.B. bewusst Symbolarbeit oder Biografiearbeit im Zusammenhang mit Naturgegenständen anbietet. Ihrer Erfahrung nach entstehen dadurch Möglichkeiten den Erfahrungsraum zu erweitern, beispielsweise in dem bei einer Entscheidungsfrage die Methode des Tetralemma insofern genutzt werden kann, dass im „Draußen-Setting“ symbolhaft eine Kreuzung oder Weggabelung buchstäblich „begangen“ werden kann. „Im Grunde mache ich von meinem therapeutischen Ansatz her was ganz ähnliches, was ich auch drinnen mache, nur in einem völlig anderen Kontext.“

Das was wir verstanden haben ist, dass es nicht darum geht, eine Differenzierung zwischen uns und der Natur zu sehen, im Sinne dessen, „wir gehen heute mal raus in die Natur“, sondern darum, die Verbindung zwischen uns und dem Umfeld in der Natur erkennen und nutzen zu können, denn letztendlich sind ja auch wir ein Teil der Natur oder die Natur ein Teil von uns.

Spannend war für uns in dem Gespräch mit Anna auch, dass wir nochmal wieder in den Austausch dazu gekommen sind, ob Haltung „lernbar und/oder lehrbar“ ist. Diese Auseinandersetzung damit scheint viele von uns zu beschäftigen und es ist immer wieder total bereichernd, zu erfahren, von welch unterschiedlichen Perspektiven wir das Ganze betrachten, definieren und konstruieren können. An dieser Stelle lasse ich gerne mal offen, worüber wir dazu im Detail gesprochen haben und wir laden Euch ganz herzlich ein, selbst mal reinzuhören und Euch zu all den Themen, Impulsen und dem Gesagten eigene Gedanken und Meinungen zu bilden. Wenn Ihr darüber hinaus noch Lust habt zu erfahren, wie Anna beispielsweise ihre KlientInnen bei einem „Schwellengang“ begleitet, dann freuen wir uns, wenn Ihr in diese Folge mal reinhören möchtet.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Anna für das bereichernde Gespräch und die Inspirationen.

Verschneite Februar- Grüße, Tina und Ben

PS: Falls Ihr Euch gerne, neben dem Reinhören in die Podcastfolge ;-), noch intensiver mit dem Thema Naturtherapie auseinandersetzen möchtet und/ oder mal Annas Website besuchen möchtet, so hat Anna uns noch ein paar Infos für Euch dagelassen:

Annas Website: www.annaholz.de

Weiterbildungsinstitute zum Thema Naturtherapie:

Literatur:

  • „Systemische Naturtherapie“ (Astrid Habiba Kreszmeie)
  • „Natur- Dialoge“ Astrid Habiba Kreszmeie)
  • „Vom Zauber der Naturmystik und der Dringlichkeit, dem Leben zu dienen“ (Ursula und David Seghezzi)
  • „Geflochtenes Süßgras: Die Weisheit der Pflanzen“ (Robin Wall Kimmerer)