In dieser Folge dürfen wir uns über einen ganz besonderen Gast, über Ana Cristina Pires, freuen. Ana ist Psychologin und Lehrtherapeutin am „Institut für integrative systemische Therapie mit der inneren Familie“ in Berlin (IIFS- Institut Berlin). Wir sprechen mit ihr über den spannenden Ansatz des „Inneren Familiensystems“ (IFS), wobei wir bereits zu Beginn unseres Gespräches ein wenig differenzieren, dass es nicht um die Arbeit mit den inneren „familiären Anteilen“ geht, sondern eher um die Arbeit mit den inneren Persönlichkeitsanteilen.
Ana lässt uns daran teilhaben, wie sie selbst zum Thema IFS gekommen ist. Sie beschreibt, dass der Reiz für sie darin besteht, dass es beim IFS, neben den Persönlichkeitsanteilen, auch so etwas wie den „Selbstzustand“ gibt und dass das in unterschiedlichste Richtungen gut integrierbar ist. Es ergänzt aus ihrer Erfahrung heraus, das systemische Denken und unsere systemische Haltung und ermöglicht eine besondere Kombination aus Psychotherapie, Achtsamkeit und Spiritualität.
Beim IFS wird davon ausgegangen, dass wir alle unterschiedliche Anteile in uns tragen, die gute Absichten verfolgen und für die es gute Gründe geben wird, sich so zu verhalten, wie sie sich verhalten. Insbesondere, wenn wir uns in krisenhaften Situationen empfinden, fällt es uns manchmal nicht leicht, dies sehen zu können. Aus Sicht des IFS bedeutet das, dass es Anteile in uns gibt, die die guten Absichten nicht erkennen können.
Wiederum, wenn wir es im Rahmen der beraterisch oder therapeutischen Arbeit nach dem Modell des IFS „schaffen“, unsere inneren Anteile einen Augenblick bei Seite zu bitten, unser Selbst erfahrungsgemäß die guten Absichten sehen kann.
Es geht, wie auch in unserer systemischen Haltung, um den wohlwollenden Blick auf uns und all unsere inneren Anteile und das natürlich auch im Rahmen der Begleitung unserer KlientInnen und PatientInnen.
Wenn wir im systemischen Kontext über die innere Teile- Arbeit sprechen, dann fällt uns wahrscheinlich unweigerlich dazu auch noch die Arbeit mit dem „inneren Team“ von Schulz- von Thun ein. Ana beschreibt uns im Gespräch sehr anschaulich die Unterschiede zwischen dem Ansatz des inneren Teams und des IFS.
Das klingt alles erstmal recht komplex, ist es irgendwie auch und gleichzeitig entsteht während des Gespräches ein Gefühl von, „ja… das lässt sich wunderbar mit unserer systemischen Haltung verbinden und macht die Dinge irgendwie weiter rund und stimmig“.
Wer tiefer in das Verständnis dieses Ansatzes einsteigen möchte und auch noch die ein oder andere kleine selbstreflektierende Anekdoten zu unseren inneren Anteilen hören möchte… es lohnt in jedem Fall, in diese Folge reinzuhören und das Gespräch mit Ana zu erleben.
Es hat uns große Freude bereitet und wir bedanken uns ganz herzlich für diese wunderbare Begegnung und Inspiration.
Und auch hier fällt uns noch eine kleine/große Frage zur Selbstreflexion ein:
Welcher innere Anteil in Dir wünscht sich mehr Aufmerksamkeit und welche Gefühle bringst Du ihm entgegen?
Viel Freude und Erkenntnisgewinn beim Reinspüren… ☺️
Alles Liebe, Tina und Ben